Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit

Illustriert von

Markus Weber

|Übersetzt von

Dietmar Schmidt

,

Rainer Schumacher

Historischer RomanTeil 4 der Reihe "Kingsbridge-Roman"

4.33333 Sterne

(9 Bewertungen insgesamt)

Ein Epos um Gut und Böse, Liebe und Hass - die Vorgeschichte zu Ken Folletts Weltbestseller "Die Säulen der Erde"

England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute.

Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste.

Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen ...

Edgar, Ragna, Wynstan, Aldred - ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit  durchzusetzen.

Gemeinsam mit Edgar, Ragna, Wynstan und Aldred erleben wir den Übergang von dunklen Zeiten ins englische Mittelalter - und den Aufstieg eines unbedeutenden Weilers zum Ort Kingsbridge, den wir seit "Die Säulen der Erde" kennen und lieben.

14,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

eBook (epub)

Genre

Historische Romane

Seitenanzahl

1018 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7325-9422-1

9 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

3 Sterne
28.06.2024
Kein großer Wurf
In seinem neusten Roman beschreibt Ken Follett, wie aus einem kleinen Weiler mit gerade mal fünf Häusern und einer Fähre eine florierende Stadt mit einer Brücke, einem Markt und einer Priorei wird – das aus „Die Säulen der Erde“ und seinen Nachfolgern bekannte Kingsbridge. Die wichtigsten Protagonisten dabei sind der handwerklich begabte Edgar, der in seinem Liebesleben jedoch weniger Glück hat, Ragna, die aus der fortschrittlichen Normandie ins düstere England übersiedelt, um den Mann zu heiraten, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat, und der Mönch Aldred, der sich für die Einhaltung der kirchlichen wie weltlichen Regeln einsetzt und dabei immer wieder Rückschläge erleidet. Als wichtigster Bösewicht tritt der Bischof Wynstan auf, welcher ständig um mehr Macht und Reichtum für sich und seine Familie kämpft. Diese Geschichte spielt in den Jahren 997 bis 1007 also während des „dunklen Zeitalters“ des englischen Mittelalters. Der Autor hatte aufgrund fehlender Überlieferungen hinsichtlich der damaligen Verhältnisse viel Interpretationsspielraum und wie er in der Danksagung am Ende zugibt, ist er dabei nicht immer der Meinung der Experten gefolgt. Ein Nachwort, in dem aufgeschlüsselt wird, was Dichtung und was Wahrheit ist, fehlt leider. Ich habe jedenfalls den Verdacht, dass einige Handlungselemente nicht wirklich der historischen Realität entsprechen. Dazu kommt noch, dass die Denkweisen der auftretenden Figuren zu modern wirken. Auch sonst hatte ich Schwierigkeiten, mit den Protagonisten warm zu werden. Ragna soll wohl eine Sympathieträgerin sein, auf mich wirkten all ihre noblen Gesten und ihr Interesse an den „Untertanen“ jedoch aufgesetzt. Viele ihrer Gedanken und Handlungen konnte ich ohnehin nicht nachvollziehen. (Kein seltenes Problem, wenn ein männlicher Autor aus Sicht einer Frau erzählt.) Mit Edgar konnte ich schon mehr anfangen und leichter Mitgefühl für ihn aufbringen. Durch seine großen Talente, mit denen er jedes (handwerkliche) Problem lösen kann, wirkt er allerdings zu perfekt. Aldred ist etwas farblos und Wynstan ein langweiliger Böser, weil er in Wirklichkeit vor allem durch die Schwäche seiner Gegner gewinnt, weniger durch eigene Schläue. Ich möchte das Buch allerdings auch nicht zu schlecht machen. Die Handlung schreitet immerhin ganz flott voran und wenngleich die Grundzüge vorhersehbar sind, wird doch einige Spannung aufgebaut. Der Erzählstil ist einfach, aber stellenweise fesselnd, was es leichter macht, über ein paar Ungereimtheiten hinwegzusehen. Fazit: Dies ist sicher nicht Folletts bestes Werk und innerhalb des Genres der historischen Romane generell nur mittelmäßig. Als Ergänzung zu dem Rest der Reihe kann es dennoch interessant sein. Man versäumt aber auch nicht viel, wenn man es nicht liest.
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Karin1910

4 Sterne
28.06.2024
Willkommen zuhause in Kingsbridge
Der Streit um Reichtum und Macht in England und der Aufstieg des Ortes Kingsbridge, den wir aus den anderen Romanen von Ken Follett bereits kennen, findet in diesem Text seinen Anfang. Die Handlung ist über 100 Jahre vor den Geschehnissen von "Die Säulen der Erde" im Jahr 997 angesiedelt. In Combe will Edgar, der jüngste Sohn eines Bootsbauers seinen Heimatort mit seiner Geliebten für ein neues Leben woanders verlassen. Doch dann fallen in ebendieser Nacht die Dänen in das Dorf ein, töten Edgars Vater und Geliebte und lassen seine Familie ohne Hab und Gut zurück. Durch Glück bekommen sie die Chance auf einen Neuanfang mit der Bewirtschaftung von einem Hof in Dreng‘s Ferry. In Cherbourg soll Ragna als Tochter des Grafen verheiratet werden. Keiner der Männer gefällt ihr, denn sie verliebt sich in den Aldermann Wilwulf aus England, der gekommen ist, einen Vertrag mit dem Grafen auszuhandeln. Wilwulf reist jedoch ohne Ragna wieder ab. Erst später schickt er seinen Bruder Wynstan, den Bischof von Shiring, der für ihn um Ragnas Hand anhalten soll. Stolz nimmt Ragna das Angebot an, nichtsahnend dass sie dort nicht ihr Glück findet. Zur selben Zeit hat der Mönch Aldred in Cherbourg für sein Kloster wertvolle Bücher beschafft und träumt davon, sein Kloster zu einem Zentrum der Gelehrigkeit zu machen, doch Bischof Wynstan verhindert dies. Die Wege der vier Protagonisten kreuzen sich immer wieder. Detailreich schmückt der Autor aus, wie der damalige Lebensstil, die Bauweisen und das politische, gesellschaftliche Leben in der "Dunklen Zeit" war. Es mangelt nicht an schicksalhaften Ereignissen und Begegnungen. Ich habe insgesamt länger als üblich für den Roman benötigt. Er erfüllt trotz einiger Längen und Wiederholungen im Text aber meine Erwartungen. Ken Follett und Kingsbridge begleiten mich jetzt schon mein halbes Leben, so dass sich die Lektüre wie nach hause kommen anfühlt.
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KatrinL

4 Sterne
28.06.2024
Spannung im finsterem Mittelalter
Es ist lange her, dass ich die Säulen der Erde gelesen habe. Ich weiß keine Einzelheiten mehr, nur dass mich die Geschichte damals sehr beeindruckt hat. Vor allem wegen der detaillierten Darstellung des Mittelalters und des Baus der Kathedrale. Auch in dieser Vorgeschichte geht es um das Mittelalter aber um die Zeit, die noch "finsterer" war. Es ist wohl nicht viel aus dieser Zeit überliefert, aber die Geschichte, die Ken Follett erzählt, klingt für mich realistisch und möglich. Die vier Hauptprotagonisten sind gut gewählt: Edgar als Sohn eines Bootsbauern, Ragna als Tochter eines adligen Franken und starke Frau, Alsred als intelligenter Mönch und Wynstan als ehrgeiziger Bischof. Wie sich ihre Schicksale miteinander verknüpfen und mit weiteren Personen, ist spannend erzählt. Aber gerade bei Ragnas Geschichte war es mir als Mutter manchmal zu viel und ich musste zwischendurch pausieren. Insgesamt hat mir die Geschichte wieder sehr gut gefallen - auch in  ihrer Ausführlichkeit, allerdings fehlt mir die Faszination vom Kathedralenbau.
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neugierig1111

5 Sterne
28.06.2024
Der Anbruch einer neuen Zeit
Edgar zieht mit seiner Familie auf einen Hof in dem kleinen Örtchen Dreng's Ferry, nachdem ein Wikinger-Angriff die ehemalige Bootsbauerei im alten Heimatort zerstört und den Vater der Familie getötet hat. Zusammen mit seinen Brüdern und seiner Mutter versucht er, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch in Dreng's Ferry wird kein Bootsbauer gebraucht und so muss Edgar lernen, wie es ist, einen Hof zu führen. Doch er kommt nicht gegen den Impuls an, etwas zu bauen und so fängt er an, sich für den kleinen Ort unentbehrlich zu machen, in dem er ein neues Fährboot baut und sonstige kleine Reparaturen übernimmt. Gleichzeitig macht sich Ragna aus der Normandie auf in Richtung Shiring, um dort den Aldermann Wilwulf zu heiraten. Sie freut sich auf ihr neues Leben in England, merkt jedoch bald, dass die Sitten und Gebräuche sich von denen in der Normandie unterschieden .Schon allein in der Hinsicht, dass sie nicht die einzige Frau des Aldermanns ist. Während der Mönch Aldred sich danach sehnt, Bischof zu werden, wird sein Traum zerstört, in dem er die Leitung der Priorei in Dreng's Ferry zu übernehmen. Einer Herausforderung, der er sich widerwillig stellt. Doch bald merkt er, dass er auch so Einfluss auf die Geschehnisse im Land nehmen kann. Jedoch macht ihm immer wieder Bischof Wynstan von Shiring einen Strich durch die Rechnung. Und Wynstan ist der Bruder von Aldermann Wilfulf, so dass die Schicksale der einzelnen unweigerlich miteinander verbunden sind. Nach Kingsbridge zu kommen, ist immer wie nach Hause kommen. Doch diesmal fühlt man sich, als käme man in eine fremde Welt. Denn Kingsbridge ist (noch) nicht das, was uns in "Die Säulen der Erde" erwartet. Das kleine beschauliche Dreng's Ferry, in dem die Geschichte beginnt, ist übersichtlich gegliedert. Einige Häuser, eine Taverne mit Brauerei und Fähr-Dienst, ein Nonnenkloster, die kleine Priorei sowie eine baufällige Kirche. In unmittelbarer Nähe ein heruntergekommener Hof, auf dem sich Edgar mit seinen Brüdern und seiner Mutter niederlässt. Eher trostlos und vor allem eins: unscheinbar. Jedoch der Anfang für eine Geschichte, die ihresgleichen sucht. Ich hab mich sofort in der Geschichte verloren und mit Begeisterung gelesen, wie sich Edgar, Ragna und Aldred ihren Schicksalen ergeben und mit welchen Widrigkeiten sie kämpfen müssen, um letztendlich das Leben führen zu können, dass sie sich wünschen. Dabei kommt jedoch immer alles anders, als sie denken. Edgar hat mich am meisten fasziniert. Er muss so einiges hinnehmen, verliert seinen Vater, sein Zuhause, seine erste große Liebe und ist als Jüngster der Familie derjenige, der das meiste Talent hat. Zusammen mit seiner Mutter bringt er seine Brüder auf den rechten Weg und sucht sich dann seinen eigenen. Sein Wunsch zu bauen, ist groß. Und er hat Talent. Dies wird auch erkannt, von Ragna und Aldred gleich zu Anfang. Von anderen erst gegen Ende. Ragna war ebenso ein Charakter, deren Weg ich sehr gerne verfolgt habe. Ihr Mut, ihre Willenskraft und ihr scharfer Verstand retten sie aus so manchen Lebenslagen. Sie muss einiges durchstehen, was demütigend ist und auch ihre Psyche verletzt. Doch sie weiß, dass es auch besser sein kann und arbeitet gezielt darauf hin. Aldred hingegen war mir nicht so sympathisch. Obwohl er eigentlich gute Ziele verfolgte, ging er diese doch eher materialistisch an. Ich bin zwar kein religiöser Mensch, Aldred war es in meinen Augen aber auch nicht. Gerade als Prior hat man eine Vorbildfunktion und Aldred hat er so gehandelt, dass er mehr dem Geld und dem Ansehen gehuldigt hat, als dem Lob Gottes. Die Macht stand natürlich wieder im Vordergrund. Der Kampf um die Vorherrschaft in Shiring, die auch Dreng's Ferry umfasst, war natürlich Mittelpunkt der Geschichte. Die Einzelschicksale von Edgar, Ragna und Aldred machen sie dann noch zu etwas ganz Besonderem. Und langsam merken wir dann, wie aus der kleinen Ortschaft Dreng's Ferry etwas großes wird. Der Autor arbeitet darauf hin, uns zu zeigen, wie es ist, sich danach in Kingsbridge, wie wir es aus "Die Säulen der Erde" kennen, zu leben. Eine faszinierende Entwicklung, geprägt von Höhen und Tiefen. So wie es immer für Kingsbridge sein wird. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig, packend und an den richtigen Stellen spannend, rührselig oder traurig. Die Gegebenheiten zu der Zeit der Jahrtausendwende (der Roman sielt ab dem Jahr 997) sind rau: Frauen haben fast keine Rechte, Sklavenhaltung ist populär, Unterdrückung und Ausbeutung der Schwachen steht im Vordergrund. Der richtige Stoff für einen tollen historischen Roman. Ich hoffe sehr, dass der Autor weiterhin über Kingsbridge schreibt und uns neue Abenteuer erleben lässt. Meggies Fussnote: Der Anbruch einer neuen Zeit.
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meggies_fussnoten

Ken Follett

Autor

Ken Follett zählt zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. Von seinen siebenunddreißig Romanen wurden mehr als 192 Millionen Exemplare in über achtzig Ländern und in vierzig Sprachen verkauft. Seine Karriere begann Ken Follett nach seinem Studium jedoch zunächst als Reporter und Mitarbeiter eines kleinen Londoner Verlags. Seinen Durchbruch als Schriftsteller erlebte der 1949 als Sohn eines Finanzbeamten geborene Waliser mit der Veröffentlichung von DIE NADEL, einem Spionagethriller aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Er brachte ihm 1979 den EDGAR AWARD für den besten Roman der MYSTERY WRITERS OF AMERICA ein und ist nach wie vor eines seiner beliebtesten Bücher. Nach weiteren packenden Thrillern erschien 1989 Folletts epischer historischer Roman über den Bau einer mittelalterlichen Kathedrale, DIE SÄULEN DER ERDE. Er erreichte weltweit Platz eins der Bestsellerlisten und wurde 2010 unter der Regie von Ridley Scott als Fernsehserie verfilmt. DIE TORE DER WELT, die Fortsetzung, erwies sich als ebenso populär. In seinem neuesten Buch, DIE WAFFEN DES LICHTS, kehrt Follett zum fünften Mal in die allseits geliebte fiktive Stadt Kingsbridge zurück. Nunmehr im späten 18. Jahrhundert angelangt, führt er die Bürger von Kingsbridge vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution und des Krieges in Frankreich gegen Napoleon Bonaparte in die Schlacht und zeigt zugleich, wie sie gegen Unterdrückung und die zunehmende Mechanisierung kämpfen, die ihnen die Existenzgrundlage zu nehmen droht. Ken Follett hat sich in zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen zugunsten der Lese- und Schreibförderung engagiert und liebt die Musik fast so sehr wie Bücher. Er lebt mit seiner Frau Barbara, einer ehemaligen Labour-Abgeordneten, in Hertfordshire. Zusammen haben sie fünf Kinder, sechs Enkelkinder und drei Labradore.

Portrait: Ken Follett

© Olivier Favre

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Produktbild: Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit (9783732594221 )

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