“Hate Notes“ ist ein neuer Roman aus der Feder des Autorenduos Vi Keeland und Penelope Ward. Das Cover hält wie meist am Stil fest. Der Typ ist heiß, ist cool und schön, damit kann man nichts falsch machen. Der Schreibstil der beiden war immer locker, leicht und toll zu lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Reed und Charlotte erzählt.
Belogen und betrogen, nun auch noch obdachlos, wollte Charlotte ihr Hochzeitskleid verkaufen, um ein wenig Geld zu bekommen. Doch dann entdeckt sie ein Traum von Kleid, mit einem kleinen blauen Notizzettel eingenäht, auf dem ein wundervoller Liebesbrief steht. Fasziniert macht sie sich auf die Suche nach dem Eigentümer und lernt so Reed Eastwood kennen. Welcher bald darauf ihr neuer Chef sein wird. Doch ob das eine so gute Idee ist, denn Reed ist arrogant, mürrisch und fordernd und hat so seine Probleme mit Charlotte. Er versucht sie auf Abstand zu halten, denn er spürt diese große Anziehungskraft, kann diesem Gefühl aber nicht nachgeben, denn er hat ein großes Geheimnis, welches eine Beziehung unmöglich machen würde.
Die Geschichte ist so typisch Keeland und Ward, ich habe mich schon darauf gefreut, das Buch zu lesen. Die erste Hälfte ist eher noch ein unbekümmertes Kennenlernen, Sticheleien, Frechheiten und heißen Flirts. Der zweite Teil wird tiefgründiger und zeigt auf, dass auf beiden Seiten etwas Schlimmes passiert. Wir erfahren endlich Reeds Geheimnis, welches für mich mal eine absolute Überraschung war und begleiten Charlotte auf einem für sie schweren Weg.
Charlotte ist eine sehr quirlige, aufmüpfige, freche, vorlaute Person, welche immer optimistisch und enthusiastisch ist. Dazu auch noch eindeutig ein Tierliebhaber – ich sage nur Eichhörnchen. Charlotte ist sehr aufgeschlossen, macht ziemlich viel Blödsinn, mischt sich gerne in andere Menschen Probleme und Dinge ein, was mir persönlich ein wenig zu viel war. Doch trotzdem habe ich sie sehr gerne gemocht.
Reed ist anfangs ein wirklich nervtötend brummiger Charakter. Zynisch, hart und verbissen. Er will keinen näher an sich heranlassen, scheut Nähe. Wir erfahren immer Kleinigkeiten, was denn mit ihm passiert ist. Kleine Happen, welche erst ab Mitte des Buches Sinn ergeben. Früher war er mal ganz anders, er war genauso offen, viel unterwegs, doch nun hat er sich in seiner Arbeit verkrochen. Mit der Zeit lässt er diese Gefühle zu, und das finde ich einfach toll, denn was hat man sonst vom Leben, wenn man es nicht mit jemandem teilen kann? Ich habe ihn fast lieber gehabt als Charlotte.
Wir lernen noch seine Großmutter Iris kennen, welche mal ein absolutes Goldstück ist. Sie ist eine richtig coole Kupplerin. Anders kann man es nicht sagen. Dann auch noch seinen Bruder Max, welcher unbekümmert und sorglos durchs Leben spaziert. Beide habe ich richtig ins Herz geschlossen.
Die Story hat mir gut gefallen, anfangs die Sticheleien und Wortgefechte zwischen Charlotte und Reed, waren sehr witzig. Charlottes Einmischungen waren mir ein wenig „too much“, da war sie doch sehr aufdringlich, was ich bei meinem Chef nie machen würde. Das geht einfach nicht. Reed muss mit dem Energiebündel fertig werden. Charlotte ist auf der Suche nach etwas, wobei ihr Reed hilft, fand ich schön und auch traurig. Und dann noch Reeds Geheimnis, ich hätte da gerne mehr gesehen. Man hat es zwar gewusst, im Epilog hat man ein wenig mehr erfahren, doch so richtig tief ging es nicht. Hätte ruhig mehr sein können, und uns aufzeigen können, was alles passieren kann.
Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, es war witzig, frech, gefühlvoll, traurig und einfach schön. Es war ein fesselndes Buch, welches mir aber gut einen kleinen Ticken tiefgründiger hätte sein können, ansonsten war es wieder mal eine super Leistung von Vi Keeland und Penelope Ward.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster weise beeinflusst wurde.